KARTOFFELN

Die Kartoffel, eine stärkehaltige Knolle der Pflanze Solanum Tuberosum, war ursprünglich auf dem amerikanischen Kontinent heimisch.
Wilde Kartoffelarten, die ihren Ursprung im heutigen Peru haben, sind in ganz Amerika zu finden, von Kanada bis in den Süden Chiles. In den Hohen Anden gibt es eine alte Gruppe von Kartoffeln, auch bekannt als papas nativas, die knorrig und mit verschieden großen Knollen bedeckt sind und noch heute verzehrt werden.

Die Kartoffel wurden vor etwa 7.000-10.000 Jahren domestiziert. Auf dem Kartoffelmarkt in Huancayo, Peru, kann man noch heute die Nachkommen dieser alten Agronomen entdecken; die Kartoffeln werden dort noch ganz wie in alten Zeiten angebaut.
Die Kartoffelknolle gelangte im 15. und 16. Jahrhundert über die Eroberungsreisen der Conquistadores nach Europa, blieb jedoch zunächst für lange Zeit als Rarität auf botanische Gärten beschränkt. Ihre Blüten sind wunderschön; selbst Marie Antoinette soll sie im Haar getragen haben. Irgendwann begannen spanische Mönche damit, die Kartoffel anzubauen und zu verzehren; allerdings wurde die Pflanze für teuflisch erklärt. Erst Jahre später erkannte man die Vorzüge der Kartoffel. Ihre Blätter sollten nicht gegessen werden, da sie einen sehr hohen Gehalt an Solanin, einem giftigen Alkaloid, haben. Aus dem gleichen Grund sollten Kartoffeln auch nicht roh oder in grünem Zustand verzehrt werden.

Die meisten europäischen Länder entdeckten die Kartoffel unabhängig voneinander und zeitversetzt, auch wenn sie sich gegenseitig beeinflussten: Wenn sie sie gefahrlos essen können, warum sollten wir das dann nicht auch? In Frankreich war es ein Berater des königlichen Hofes, Parmentier, der ein großes Bankett im Schloss von Versailles veranstaltete, bei dem jeder Gang aus Kartoffeln bestand. Dieses Konzept war sehr effektiv: Seitdem erfreut sich die Kartoffel großer Beliebtheit – denken Sie nur an Pommes Frites! Während in anderen Regionen, wie etwa Russland und Osteuropa, Kartoffeln zunächst für die Zubereitung von Wodka verwendet wurden, herrscht zwischen Belgien und Frankreich Unklarheit darüber besteht, wer denn nun die frittierten Kartoffeln oder Pommes Frites erfunden hat. Weltweit besteht jedenfalls kein Zweifel daran, dass frische, knusprige Pommes unwiderstehlich sind!

Insgesamt gibt es über 2000 Kartoffelsorten, die sich in zwei große Gruppen einteilen lassen: weißfleischige Kartoffeln, die mehliger sind und sich eher für Kartoffelpüree oder Gnocchi, aber auch zum Frittieren eignen, und gelbfleischige Kartoffeln mit kompaktem Fruchtfleisch, die besser als ganze Knolle gekocht und zum warmen Verzehr in der Pfanne zubereitet oder kalt in Salaten genossen werden können.
Kartoffeln kommen in vielen Farben vor: Sowohl die Schale als auch das Fruchtfleisch kann blau/lila oder lila/rosa gefärbt sein. Diese nährstoffreichen Varianten mit ausgeprägtem Geschmack sind häufiger in Amerika als in Europa zu finden.

Die Kartoffel ist eine gute Quelle für die Vitamine C und B6 sowie für Mangan, Phosphor, Niacin und Pantothensäure; außerdem enthält sie viel Kalium, das zwar gesund ist, bei bestehenden Nierenproblemen jedoch vermieden oder weniger häufig gegessen werden sollte. Außerdem ist sie reich an Stärke und Ballaststoffen, wobei die Fasern den Zucker leicht absorbieren, sodass (viele) Diabetiker gut Kartoffeln essen können.

Das Kochwasser der Kartoffeln ist ein hervorragendes Mittel gegen rheumatische Schmerzen und macht sich zudem gut im Brotteig. Mit einer Scheibe rohen Kartoffel, die auf eine Brandwunde gelegt wird, können die Schmerzen der Wunder gelindert werden.

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